Vom Welpen zum ausgebildeten Hütehund
Übernahme
In der Schweiz ist es gesetzlich geregelt, dass Hunde ab der 8. Lebenswoche in ihr neues Zuhause einziehen dürfen. Für den Welpenkauf informieren Sie sich bei Zuchtverbänden von Hütehunden. Lassen Sie sich im Vorfeld über die Rasse und Linienwahl beraten.
Ankommen lassen
Wenn der Welpe eingezogen ist, braucht er eine Eingewöhnungsphase. Zuerst sollte er sein neues Zuhause erkunden können. Idealerweise wird hier schon sein Schlafplatz angewöhnt. Dieser kann in einem Stallabteil, einer Rückzugsboxe, einem Zwinger (beachten Sie die gesetzlich vorgeschriebenen Zwingermasse), einem Bereich im Hauseingang oder Haus selbst sein. Der Schlafplatz ist gleichzeitig der Rückzug und Pausenbereich des Hundes. Stellen Sie sicher, dass er von diesem Platz aus keine Beobachtungsmöglichkeit auf das Tagesgeschehen hat.
Ruhezeiten und Tagesmanagement
Ein junger Hütehund muss in erster Linie viel Ruhe haben. Als hochspezialisierter Arbeitshund braucht er Regulation seitens seines Halters.
- Welpe (bis 16. Lebenswoche): 18-22h Ruhe am Tag
- Junghunde (16. Lebenswoche- ca. 1.5-Jährig): 18-20h h am Tag
- Adulte Hunde (ca. 1.5-jährig bis ca. 10 jährig): 16-18h h am Tag
- Senioren (ab 10-jährig): 18-22h Ruhe am Tag
Es macht Sinn die Ritualisierungen bereits im Welpenalter einzubauen. Zeiten des Auslasses und der Fütterung sollen ungefähr gleichbleibend sein.
Sozialisierungsphase nutzen
Bis zur 16. Lebenswoche ist es der Job des Halters dem Welpen die Welt zu zeigen. In dieser Zeitspanne hat man die besten Bedingungen für die Prägungssequenzen.
- Autofahren
- Artgenossen
- Geräusche und Lärm, Maschinen
- Menschen/ Kinder
- Ableinen, Anleinen
- Boxengewöhnung
- Öffentliche Verkehrsmittel
- Dorf/Stadtsituationen
Überwachter Auslass
Es sollte sichergestellt werden, dass der Hund kein Verhalten üben kann wie streunen oder jagen. Hütehunde eignen sich nicht als Hofwachhunde. Sie sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden. Der junge Hütehund darf keine fehlgeleiteten Hüteverhalten entwickeln, dazu gehören: Fahrzeugen auflauern und nachhetzten, Wildtieren (inkl. Vögel) auflauern und aufhetzten, Menschen und Kinder sowie Artgenossen hüten.
Trainieren von Signalen
Wichtig für die Arbeit an der Herde sind folgende Signale: Stop (Lay Down, Platz, Steh, Stand) und Rückruf vom Reiz. Diese Signale sollten bereits im Vorfeld gut trainiert werden um danach in den ersten Trainingsschritten am Vieh eingebaut zu werden. Flankensignale folgen später.
Für weitere Übungen und Sozialisierungsmöglichkeiten informieren Sie sich in einer BLV anerkannten Hundeschule.
erste Hütehunde-Trainings
Ab dem Alter von 8 Monaten finden die ersten Trainings am Vieh statt. Erfahrene Halter beginnen teilweise schon früher. Erkunden Sie sich über Ausbildungsangebote beim Swiss Sheepdog Society.
Die Ausbildung eines Hütehundes dauert in etwa 3 Jahre.
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